Wer auf Erkundungstour in der Pfalz ist, wird schnell merken, dass es hier mehr zu entdecken gibt, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Neben dem UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, beherbergt die Pfalz noch 4 weitere UNESCO Weltererbe-Stätten. Gleich zwei davon befinden sich in Speyer: der weltbekannte Speyerer Dom und - ganz neu - die SchUM-Städte, der Verbund jüdischer Gemeinden am Oberrhein, gemeinsam mit Worms und Mainz. Weniger bekannt, aber an Idylle kaum zu überbieten, sind die Queichwiesen zwischen Germersheim und Landau. Die traditionelle Art der Wiesenbewässerung ist ein lebendiges Zeugnis nachhaltiger Landwirtschaft. Und wer seinen Tag mit einer Wanderung durch den Pfälzerwald genießt, der wird spätestens bei seiner Rast auf einer Pfälzerwaldhütte das vierte Kulturerbe kennen lernen - die Hüttenkultur im Pfälzerwald. Alles weitere zu den Welterbe-Stätten in der Pfalz finden Sie unten.

Pfälzerwaldhütten - Kultur

Tradition, Nachhaltigkeit und ein besonderes Versorgungsnetz, sind nur drei Eigenschaften davon, was die Pfälzerwaldhütten-Kultur so einzigartig macht. Nicht umsonst wurde sie von der UNESCO mit dem Status immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. Die 14 Wanderheime, 60 Rasthäuser und 10 Schutzhütten im Pfälzerwald und den Nachbarsregionen versorgen Wandernde auf ehrenamtlicher Basis schon fast 100 Jahre lang. Entstanden sind die meisten der Hütten zu Beginn des 20. Jahrhunderts als im Pfälzerwald tausende Kilometer Wanderwege angelegt wurden. Im Vordergrund steht seit jeher nicht der Gewinn, sondern es ist die Gemeinnützigkeit, die für den Pfalzerwald-Verein zählt. Die lebensfrohe Pfälzer Lebensart und regionale Kulinarik, wie der Pfälzer Saumagen, machen die Hütten besonders liebens-und erlebenswert. Natürlich darf auch hier eine erfrischende Rieslingschorle nicht fehlen. Alle Hütten finden Sie hier

Familie bei Hütteneinkehr auf dem Rimbach Steig
Hütteneinkehr auf dem Rimbach Steig © Pfalz.Touristik e.V., Foto: Dominik Ketz

Speyerer Dom

Der Speyerer Dom wurde 1061 fertiggestellt und war der größte Kirchenbau der damaligen Welt. Auch heute noch zählt er als größte romanische Kirche der Welt und gilt als Meilenstein in der Geschichte der romanischen Architektur. Aufgrund seines außergewöhnlichen Wertes wurde er 1981 als Hauptwerk romanischer Baukunst in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Der Dom ist Ausdruck der kaiserlichen Macht zur Zeit der Salier und bekam den offiziellen Namen Domkirche St. Maria und St. Stephan. Daneben zählt der Speyerer Dom nicht nur als Kathedrale, sondern auch als Pfarrkirche und Wallfahrtsort. Außerdem gehört er mit seiner Krypta bedeutender Kaiser und König des Mittelalters zu den herausragendsten Orten deutscher und europäischer Geschichte. Weitere Infos zum Dom findet ihr hier.

Speyerer Dom
Speyerer Dom © Pfalz.Touristik e.V., Foto: Dominik Ketz

SchUM-Städte

Judenhof bei Speyer
Judenhof bei Speyer © Pfalz.Touristik e.V., Foto: Dominik Ketz

Unter den SchUM-Städten sind die drei größten und einflussreichsten jüdische Gemeinden im deutschen Raum verstehen. Der Name kommt aus der hebräischen Übersetzung der drei Städte Speyer (hebr. „Schpira“), Worms (hebr. „Warmaisa) und Mainz (hebr. Magenza). Am 27.7.21 hat das UNESCO Komitee die SchUM-Städte in das Weltkulturerbe aufgenommen. Der Verbund der drei Städte hat die Architektur, Religion, Kultur und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora nachhaltig geprägt. So ist in Speyer z.B. der Judenhof vorzufinden, der eines der ältesten erhaltenen Ritualbäder in ganz Europa beherbergt. Doch nicht nur der Erhalt von Bauwerken wird in den SchUM-Städten gefördert, auch die Geschichte und Tradition der jüdischen Gemeinschaft spiegelt sich hier wieder. Mehr über das jüdische Leben in Speyer erfahren Sie hier

Wiesenbewässerung in den Queichwiesen zwischen Landau und Germersheim

Morgenniederung bei den Queichtalwiesen
Morgenniederung bei den Queichtalwiesen © Pfalz.Touristik e.V., Jochen Heim

Seit Dezember 2018 steht die Wiesenbewässerung in den Queichwiesen zwischen Landau und Germersheim im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nach UNESCO-Konvention. Dabei basiert diese landwirtschaftliche Kulturtechnik auf einem nachhaltigen Umgang mit der natürlichen Ressource Wasser. Am Leben erhalten wird die jahrhundertalte Tradition durch den Einsatz der Landwirte, Vereine und Stiftungen. Aber auch durch interaktive Ausstellungen und Führungen wird dieser Brauch weitergegeben. Durch diese Technik der Wiesenbewässerung wird die Flora und Fauna der Queichwiesen geprägt. Erkunden können Sie die einmalige Landschaft am besten per Fuß oder Rad, z.B. auf dem Queichtal-Radweg