Veranstaltung

Historische Geißbockversteigerung

Bock-Geschichte und bockige Streitereien

Eine erste urkundliche Erwähnung findet die Hist. Geißbockversteigerung bei Weiderechten im Hinterwald von Deidesheim, zu dem auch Niederkirchen zählte, datiert aus dem Jahre 1404. Sie begünstigt die Gemeinde Lambrecht und das Kloster St. Lambrecht. Der Vertrag erwähnt die Weideberechtigung von Lambrecht "seit urfürdenklichen Zeiten" gegen alljährliche Lieferung eines Geißbockes, der wohlgehörnt und gutbeschaffen sein musste. Der Tributbock musste vom jüngsten Bürger der Stadt Lambrecht am Dienstag nach Pfingsten zum Aufgang der Sonne an einem bestimmten Ring, der am Deidesheimer Rathaus angebracht war, angebunden werden. Dem Überbringer des Bockes waren amtlicherseits Käsebrot und zwei Maß Wein zuerkannt. Am späten Nachmittag des Tages war der Bock zu Nutzen des Stadtsäckels zu versteigern. Dieser, wohl etwas komplizierte Vertrag , führte des öfteren zu heftigen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vertragspartnern. Wer möchte schon einen Bock ersteigern, der nicht zur Zucht geeignet ist? Auch im Jahr 1808 gab es wiederum Unstimmigkeiten. Um Schlimmeres zu verhindern, sandte man Boten zu Napoleon I. in sein Feldlager zu Arando de Guero in Spanien. Zurück kam ein von ihm höchstpersönlich unterzeichnetes Dekret, das die Verfügung traf die bereits getroffenen Vereinbarungen beizubehalten. Eine sehr weise Entscheidung, denn Dank Napoleon feiern wir heute noch die Historische Geißbockversteigerung an Pfingstdienstag mit großer Freude.