Glitzernde Lichter erhellen die Dunkelheit, die Luft ist frostig klar und in der Küche wird es intensiv und kräftig. Bei Weihnachtsfeiern und Silvesterpartys steht das gemeinsame, festliche Essen im Mittelpunkt. Weine aus der Pfalz bieten mit ihrer stilistischen Vielseitigkeit die perfekte Ergänzung – vor allem kräftige und komplexe Gewächse sind im Winter gefragt.
Burgunder zu festlichen Klassikern
Sie haben auf dem Festtisch ihren großen Auftritt: Gans, Ente oder Truthahn, im Ofen geröstet und serviert mit winterlichem Rotkraut und Knödeln, sind Klassiker der Weihnachtszeit. Als Weinbegleitung bieten sich hier kräftige Grauburgunder an: Nach dem Riesling ist der Grauburgunder die mengenmäßig zweitwichtigste weiße Sorte der Pfalz und wird in unterschiedlichen Stilen angeboten. Werden sie gekonnt im Holzfass ausgebaut, ergeben sich Speisenbegleiter mit Komplexität und Tiefe, die es mit der winterlichen Küche aufnehmen können. Ähnlich geeignet sind auch im kleinen Holz gereifte Chardonnays, die eine angenehme Cremigkeit mitbringen können.
Großer Auftritt für große Rote
Wer gerne Rot trinken möchte, wird ebenfalls bei den Burgunder fündig: Ein fruchtbetont gehaltener Spätburgunder macht sich ebenfalls gut zu Geflügelgerichten aus dem Ofen. Einen besonderen Platz nimmt der elegante Rotwein in der Kombination mit Wildgerichten ein, die auch in so manchem Festtagsmenü vorkommen dürften. Besonders zartes Reh passt zur feinen Struktur des Spätburgunders. Apropos Wild: Wer kräftigere Varianten wie Hirsch oder Wildschwein plant und diese langsam im Ofen schmort oder als Gulasch serviert, braucht Weine mit etwas mehr Rückhalt. Hier eignen sich kräftige, rote Cuvées zum Beispiel aus den Bordeaux-Sorten Merlot und Cabernet Sauvignon oder aus Syrah. Sie haben sich in der Pfalz in den letzten Jahren etabliert und sind bei vielen Weingütern zu finden. Besonders spannende Speisenbegleiter werden diese Weine, wenn sie im Barrique ausgebaut wurden und schon einige Jahre Flaschenreife haben – dunkle Beerennoten, fleischige Anklänge und eine kräftige Würze passen zur deftigen Wildküche. Wer abseits von Wild geschmortes Lamm oder Rind auf den Tisch bringen möchte, ist hier ebenfalls richtig unterwegs.
Vegetarisch und vegan im Winter
Übrigens lassen sich diese Tipps auch gut auf vegetarische und vegane Gerichte übertragen. Im Winter lassen sich hier durch langes Schmoren und Einkochen nicht minder intensive und dunkle Aromen erzeugen – je kräftiger das Gericht, desto mehr Rückhalt sollte auch hier der Wein haben. Eher fruchtig-süße Kürbisvariationen können interessante Kombinationen mit floralen Weinen wie Gewürztraminer ergeben, gerne auch mit etwas Restsüße. Erdige Pilzvariationen finden wieder im Grauburgunder ihr Gegenstück. Und Geschmortes und Gebackenes – zum Beispiel eine frittierte Aubergine oder gebratene rote Beete mit Nüssen – kann es gut mit Rotweinen aufnehmen.
Hochsaison für Käse
Zum Winter gehören auch die Käse-Klassiker Raclette und Fondue. Im Glas kann hier ein frisch gehaltener Weißburgunder punkten, der dank seiner zurückhaltenden Art den Käse nicht überdeckt, mit seiner dezenten Säure aber das Fett etwas auflockert. Wer einen besonders aromatischen Käse wählt – Gruyère wäre hier ein Klassiker – kann mit dezentem Holzausbau spielen oder schaut sich wieder bei Grauburgunder und Chardonnay um. Auch ein im Holz gereifter Sauvignon Blanc, der dann gerne als „Fumé“ bezeichnet wird, kann zu Käse interessante Aromenspiele ergeben und ist vor allem zu Käsen aus Ziegenmilch ein Tipp.
Pfälzer Tradition im Winter: Saumagen trifft Riesling
Und wo bleibt die Pfälzer Leitrebsorte Riesling im Winter? Gefragt sind jetzt vor allem komplexe Lagenweine, gerne auch mit Ausbau im großen Holzfass und etwas Flaschenreife. Sie können mit vielen Gerichten überraschend gut kombiniert werden. Wahre Riesling-Fans dürfen in alle Richtungen experimentieren – selbst mit einem Rinderfilet kann es ein gereifter Riesling, der seit ein paar Jahren auf seinen großen Moment wartet, gut aufnehmen. Wer sich an bewährte Paare halten möchte, hält sich an Pfälzer Klassiker wie Saumagen, der mit den passenden Beilagen und zum Beispiel mit Kastanien verfeinert auch mal zum Festessen werden kann. Ebenfalls zum Einsatz kommen können Rieslinge als edelsüße Dessertbegleiter oder in Kombination mit Blauschimmelkäse, der mit Beerenauslese und Co. eine perfekte Balance bildet.
Zu Silvester: Pfälzer Sekt
Hochsaison hat um die Jahreswende auch der Sekt – für die Festtage decken sich die meisten mit ein paar guten Flaschen Schaumwein ein. Sekt hat in der Pfalz eine lange Tradition und ist heut ein absolutes Trendthema. Bei der großen Qualitätsdichte der handwerklich gemachten Winzersekte aus der Pfalz ist die Vorfreude auf Silvester und Co. gleich doppelt so groß!