Wallfahrtsort Kaltenbrunn Quelle

Die Kaltenbrunnquelle entspringt am Fuße des Neukasteler Berges westlich von Ranschbach. Bereits zu vorchristlicher Zeit soll hier ein Quellheiligtum gestanden haben, an dessen Stelle später im Mittelalter ein Marienheiligtum stand. Zahlreiche Pilger zog es hierher um ein Bild der Gottesmutter mit dem Kind zu verehren. Für die Pflege und Organisation der Wallfahrtsstätte wurde 1662 extra ein Kaplan eingestellt.

Der erste Teil der katholischen Wallfahrtskirche war eine romanische steinerne Kapelle, die vermutlich 1275 nahe der Quelle errichtet wurde. Um 1350 und 1450-1477 erfolgten dann Erweiterungen, bei denen auch ein gotischer Chorraum und ein Turm angebaut wurden. Im Ostteil des Chorraums findet man noch heute die Fundamente eines Marienaltars, der urkundlich belegt 1477 eingeweiht wurde.

1575 wurde die Wallfahrtskirche im Zuge der zwangsweisen Einführung der evangelisch-lutherischen Konfession im Herzogtum Zweibrücken 1555 unter der Regierung der Herzöge Wolfgang und Johann von Zweibrücken schließlich bis auf die Grundmauern abgerissen. Hierdurch sollte die Marienverehrung unterbunden werden, doch die Pilger kamen fortan zur Pfarrkirche, wo das Marienbild hingebracht wurde.

Das Fundament wurde 1973 bei Suchgrabungen nach den Resten der urkundlich belegten Kapelle an der Quelle wieder freigelegt.

Die Lourdesgrotte mit Marienstatue und Statue der Bernadette wurde 1927-1928 von Ranschbacher Bürgern nach Modell eines Bildhauers aus Bergzabern oberhalb der Quelle im Kaltenbrunn errichtet und am 15. April 1928 eingeweiht.

In den 1980er Jahren erlangte die Quelle überregionale Bekanntheit, als dem Quellwasser Wunderkräfte nachgesagt wurden. Es kam zu einem regelrechten Ansturm auf den Wallfahrtsort. Tausende Pilger strömten täglich zur Quelle um sich vom heiligen Wasser heilen oder Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Aufgrund der Vielzahl an Pilgern wurde die Quelle vorübergehend geschlossen, ist aber heute wieder frei zugänglich.

Auch heute noch werden hier dreimal im Jahr die kirchlichen Marienfeste als Wallfahrtstage begangen: 2. Juli Mariä Heimsuchung, 15. August Mariä Himmelfahrt und 2. September Mariä Geburt.