Scheffelhaus

Die erste Geschichte des Hauses ist völlig unbekannt. Man weiß nur, dass das Haus 1580 erbaut wurde und allem Anschein nach kirchlichen Zwecken diente. Das Haus wurde 1818 vom Buchbinder und Leihbibliothekar Nikolaus Scharpenet (1806 aus Mannheim nach Neustadt zugezogen) erworben, nachdem vorher im Haus eine Bäckerei und Mehlhandlung betrieben worden waren. Der Stiefsohn Philipp Christmann übernahm es 1825 und betrieb nach Erhalt einer Buchhandelskonzession 1828 eine florierende Buchhandlung. Er war Mitunterzeichner der Einladung zum Hambacher Fest am 27. Mai 1832. Am Vortage des Hambacher Festes drängten sich in seiner Buchhandlung die Menschen, um Liedertexte und schwarz-rot-goldene Kokarden zu erstehen. Er übergab die Buchhandlung 1836/1837 dem Buchhändler August Hermann Gottschick und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Gottschick führte die Buchhandlung bis zu seinem Tode weiter. Dessen Nachfolger, Eduard Witter, brachte das Haus 1859 durch Heirat mit der Witwe Gottschick in seinen Besitz. Die von der Buchhandlung Gottschick-Witter begründete Tradition führten im 20. Jahrhundert die Buchhändler Rocholl und Kennel fort. Daher stammt auch die in unseren Tagen noch geläufige Bezeichnung des Hauses als Kennel’sches Haus.

Familie Bückle erwarb das Anwesen und unterhielt darin ein Fachgeschäft für Trachtenmoden.

Seit dem Jahre 2006 ist das Haus im Besitz der Familie Meininger, die durch eine aufwändige Sanierung das Gebäude zur Gastronomie und zum Treffpunkt für Weinliebhaber aus aller Welt umgebaut hatte. Übrigens hielt Daniel Meininger, der Gründer des Meininger Verlags, als damaliger Vorsitzender des Bundes Pfälzer Scheffelfreunde 1928 die Einweihungsrede bei der Errichtung der Scheffelwarte , anlässlich des 100.Geburtstages von Scheffel im Ortsteil Haardt. Damit sollten Scheffels weinfrohe Lyrik und seine Aufenthalte in der Pfalz, speziell in Neustadt, in Erinnerung gehalten werden.