Ölberg im oberen Domgarten

Im südlichen Domgarten liegt der Ölberg, eine steinerne Figurengruppe, die das biblische Geschehen des Gebets Jesu auf dem Jerusalemer Ölberg vor seiner Gefangennahme darstellt. Er bildete ehemals den Mittelpunkt des Domkreuzganges. Einst war dieser Ölberg ein Meisterwerk gotischer Bildhauerkunst und in seiner Zeit berühmter als der Dom selbst. Gestiftet wurde der Ölberg durch den Domherrn Wipert von. Finsterlohe, dessen Grabstein im Dom erhalten ist. Er hatte dafür die stattliche Summe von 200 Gulden bestimt. 1504 beschloss das Domkapitel, einen solchen „zierlichst und andächtigst" zu erbauen. Die Bildhauer Nikolaus Elser und Hans Seyfer errichteten das religiöse Monument in den Jahren 1505 bis 1512. Leider wurde der Ölberg 1689 und 1793 bis 1794 durch französischen Soldaten den Ölberg schwer beschädigt. Die alten Figuren sind ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch Arbeiten von Gottfried Renn ersetzt worden. Sie sind fragmentarisch erhalten und befinden sich im Depot des Bistums. Die ursprünglichen, gotischen Figuren waren ausdrucksstarke Meisterwerke hochgotischer Bildhauerkunst, mit denen die heute sichtbaren Skulpturen in Form und Ausdruck wenig gemeinsam haben. Zudem erhielt der Ölberg nach seiner Widerherstellung eine mehr oder minder provisorische Bedachung, die den Ölberg zwar schützt, die Monumentalskulptur aber auch sehr verschattet.