Katholische Kirche St. Bartolomäus, Zeiskam

Die Anfänge der Katholischen Pfarrgemeinde St. Bartholomäus gehen zurück bis ins 8. Jahrhundert. Heute umfasst sie im Zusammenschluss der Pfarreiengemeinschaft mit Lustadt und Weingarten ca. 800 Gläubigen. Seelsorgerisch mitbetreut wird Sie über die Pfarreiengemeinschaft Hildegard von Bingen in Bellheim.

Der Kirchenbau wurde 1755/56, zunächst als Simultankirche, errichtet, nachdem die Vorgängerkirche baufällig war. Einem Bericht vom 24.04.1771 ist zu entnehmen: „Die Kirche ist anno 1754 und 55 aus den Fundamenten gemeinschaftlich ganz neu dargestellt und erbaut worden, das die sämtliche Gemeinde das Langhaus mit allen Notwendigkeiten, jedoch das „Haus Heimbach“ (gemeint ist die Johanniter- Komturei) von seinem Anteil einen Quart in allen betragen und das Chor sambt der Sacristey von sich allein hat bauen müssen, ohne einen Beitrag der Gemeinde. Den Turm hat die Gemeinde privative erbaut, welche auch die Glocke selber und alles im Gebau stellet.“

Das Simultaneum ist (bis auf wenige Ausnahmen) eine Besonderheit in Bayern und der Pfalz. Sie geht zurück auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555, bei der der Landesherr die christliche Konfession in seinem Herrschaftsgebiet entscheiden durfte: Als Ende des 18. Jh. die  katholisch geprägten, bayerischen Wittelsbacher keinen eigenen Erbfolgers aufweisen konnten, fiel ihr Erbe an die protestanisch-linksrheinischen Verwandtschaft. Der neue Landesherr verlegt sich darauf, keine konfessionelle Veränderung vorzunehmen, sondern die Nutzung des einzigen Kirchenbaus beiden christlichen Konfessionen simultan (gemeinschaftlich) zu übertragen.

Über dem Hauptportal der St. Bartolomäus Kirche findet man immer noch zu lesen: „Catholici et Reformati has aedes pariter erigebant“, das heißt: Katholiken und Protestanten haben gemeinsam dieses Gotteshaus erbaut.

„Nach der französischen Revolution musste man 1794 Kirchenstühle und Fenster neu anschaffen. Im Jahre 1812 lieferte die Fa. Schrader aus Frankenthal 2 Glocken. Die Orgel konnte 1818  wieder den Gottesdienst verherrlichen und im Jahre 1830 lieferte L. Courvousier von Landau eine neue Turmuhr.“

In der Zeit der bayerischen Könige ab Anfang des 20. Jh. wurden viele Kichen neugebaut, die jeweils einen eigenen Gebetsraum für die christlichen Konfession schuf, so auch 1834-44 die protestantische Kirche in Zeiskam.

Die frühere barocke Innenausstattung wurde im 19. Jh. durch eine neugotisch ersetzt, die man bei der Renovierungn 1972 wieder entfernte. Der jetzige Hochaltar stammt aus der St. Anna-Kirche von Kuhardt, der linke Seitenaltar (Marienaltar) aus der Kirche „Mariä Geburt“  in Böllenborn bei Bad Bergzabern. Der rechte Seitenaltar wurde nicht mehr ersetzt.

1960 schuf der Kunstmaler Benedikt Gröner aus München im Chor ein Deckengemälde, das die „Himmelfahrt Mariens“ darstellt. Die Sakristeierweiterung erfolgte 1969. In dem Zuge wurden auch die bunten Glasfenster eingesetzt.

Die moderne Ausstattung (z.B. Taufstein) stammt aus der letzten Sanierung von 2007-09.