Jüdischer Friedhof

Gemäß der Inschrift am Tor des Friedhofgeländes besteht er seit 1870. Doch schon bei der Erstellung des Urkatasters für Hinzweiler im Jahre 1845 gab der Vertreter der jüdischen Gemeinde Hinzweiler zu Protokoll, dass der Begräbnisplatz mit einer Größe von 47 Dezimal (etwa 1600 m²) und notariell beglaubigt seit 1836 eine ebenso große benachbarte ehemalige Ackerfläche im Besitz der jüdischen Gemeinde Hinzweiler seien. Man nimmt an, dass der Begräbnisplatz schon um 1800 angelegt worden ist. Die letzte Bestattung fand in den 1920er Jahren statt. Zwischen den Dörfern gab es spezielle Wege, die den jüdischen Gemeinden gehören, und auf denen auch die Toten zum Friedhof transportiert wurden. Bekannt ist ein "Jugendweg" zwischen Bosenbach über Jettenbach nach Eßweiler, sowie zwischen Nerzweiler und Hinzweiler. 1875 lebten in Hinzweiler keine Juden mehr, die dortige Synagoge wurde 1871 verkauft.

In den 1960er Jahren wurden die verbliebenen Grabsteine durch die Ortsgemeinde Hinzweiler zusammengetragen (1963 wurden die Steine "aus der Wildnis geholt" so berichtete man). Das jetzige Aussehen erhielt der Friedhof Anfang der 1970er Jahre. Damals wurden die aufgefundenen Grabsteine, insgesamt 57 Stück, die ursprünglich auf 3 Standorte auf dem Gelände verteilt waren, neu in einer Zweierreihe aufgestellt. Zur einfacheren Pflege wurden dabei jedoch die Grabumfassungen und Sockel nicht wieder hergestellt. Die Grabsteine bestehen zum Großteil aus Sandsteinplatten. Viele haben auf der Vorderseite hebräische und auf der Rückseite deutsche Inschriften, die stark verwittert und zum Teil kaum mehr lesbar sind.

Quelle: Zeitschrift der Gemeinde Hinzweiler