Deidesheim: Geschichts- und Brauchtumsbrunnen

Geschichts- und Brauchtumsbrunnen

Die Idee zu diesem Brunnen entwickelte sich bereits 1994 bei der Umgestaltung des Königsgartens. Im Jahr 2003 standen dann die finanziellen Mittel zur Verfügung um den Geschichts- und Brauchtumsbrunnen Wirklichkeit werden zu lassen. Grundgedanke dieses Brunnens ist, dass Brauchtum und Tradition wesentliche Bestandteile unserer Kultur sind. Sie sind Zeugen unserer Vergangenheit, verweisen auf unsere Wurzeln, stiften Identität und Heimat. Die Thematik des Brunnens - das Zitieren wichtiger Stationen der Stadtentwicklung - vermittelt ganz direkt Identität und Heimat.

Markante Ereignisse der älteren und jüngeren Deidesheimer Geschichte und des Brauchtums werden symbolisch dargestellt:

Rebstock:

Zentrales Element des Brunnens ist der Rebstock. Der Rebstock, wie auch das Wasser, gilt im christlichen Abendland als Symbol des Lebens. Für Deidesheim ist der Rebstock allerdings wesentlich mehr als das Symbol des Lebens: Von den Anfängen bis heute ist er das reale, die Entwicklung Deidesheims prägende Element. Folglich konnte nur der Rebstock im Mittelpunkt eines Brunnens stehen, dessen Themen Geschichte und Brauchtum Deidesheims sind.

Krone:

sie weist auf König Wenzel hin, der 1395 Deidesheim die Stadtrechte verliehen hat.

Hirtenstab:

der Hirtenstab steht für die fast 700-jährige Zugehörigkeit Deidesheims zum Fürstbistum Speyer.

Helm:

er erinnert an den Ritter von Böhl, der bereits 1494 die heute noch sehr aktive Stiftung Bürgerhospital ins Leben rief.

Dreispitz:

er ist ein Hinweis auf die Deidesheimer Tracht der Trachtenvolkstanzgruppe, die bereits seit über 60 Jahre in der Brauchtumspflege aktiv ist.

Geißbock:

der Geißbock steht für den Tribut, den die Stadt Lambrecht seit dem Mittelalter der Stadt Deidesheim für die Weiderechte zollen muss.

Koffer:

der Koffer verweist auf die Auswanderer und hier besonders auf den Stifter Frank J. Lyden, dessen Stiftung den Bau des Brunnens letztlich erst ermöglichte.

Zylinder:

er steht für die "Deidesheimer Kerwebuwe", die seit 1972 mit launiger Rede die Deidesheimer Weinkerwe eröffnen.

Tintenfass:

Das Tintenfass symbolisiert ein noch junges Brauchtum, die 1978 gegründete Turmschreiberei der Stiftung zur Förderung der Literatur.