Buchkammerfels

Die Buchkammern am Heidenberg.

Über Alter und Funktion der vier Felsenkammern, die hier in acht Metern Höhe aus dem Fels geschlagen sind, rätseln die Geschichtsforscher bis auf den heutigen Tag. Obwohl in einer der Kammern die Jahreszahl 1678 in den Fels gehauen ist, geht man davon aus, dass sie schon vor 1523 existierten. 1678, einhundertfünfzig Jahre nach der Zerstörung des Drachenfels, tobte in der Pfalz der französische Reunionskrieg und man vermutet, dass sich die Bewohner damals zur Erinnerung der Schutz und Versteck bietenden Felskammern diese Jahreszahl einmeißelten.

Derartige Felskammern sind im ganzen Wasgau einmalig und kommen auch in dieser Art, weder auf dem nahen Drachenfels noch auf seinen Nachbarburgen vor. Der früheste, urkundlich gesicherte Beleg über die Existenz der Buchkammern stammt aus dem Jahr 1635, wo es heißt, dass die Herrschaft derer vom Drachenfels hier drei Gefängnisse unterhalten haben soll. Diese Aussage halten die Historiker aber für genauso zweifelhaft, wie die Überlegung, dass die Felskammern als Beobachtungsposten für den Drachenfels, zu dem von hier aus Sichtverbindung besteht, gedient haben sollen. Eine andere Theorie lautet, dass es sich nur um ein Versteck für kostbare Güter des Drachenfels gehandelt haben soll, die im Fall einer bevorstehenden Belagerung genutzt werden konnten.

Wie dem auch sei, die Buchkammern am Heidenberg bleiben rätselhaft, nicht zuletzt auch deshalb, weil es bis heute keine archäologischen Funde vom Heidenberg gibt, die etwaige Rückschlüsse auf die Funktion und ihr tatsächliches Alter geben könnte.

Verkehrsverein Busenberg - August 2009