Protestantische Kirche im Ortsteil Enkenbach

Das Innere der Kirche enthält eine östliche und westliche Empore, die auf runden Säulen ruhen. Die Brüstungen der Emporen sind geschlossen und durch Felder gegliedert. Wie es im Barock üblich war, sind Altar, Kanzel und Orgel in einer Achse übereinander angeordnet. Der Altar aus rotem Sandstein stammt vermutlich noch aus dem alten Kirchlein. Die Holzkanzel in der Mittelachse der Ostempore ist ein polygloner Korpus aus der Erbauungszeit. Die Intarsien an der Brüstung der Kanzel, welche die vier Evangelisten darstellen, wurden wahrscheinlich gleichfalls aus der früheren Kirche übernommen. Die Orgel über der Kanzel und auf der bekannten Werkstatt aus Rhaunen-Sulzbach, erbaut. Es handelt sich um eine dreigeteilte Anlage, deren Mittelturm überhöht ist. Das Instrument mit mechanischer Traktur wird durch eine Laubwerkschnitzerei in spätklassizistischem Stil verziert.

Im Lauf der Jahre schaffte die Gemeinde auch ein schönes Geläut an und nahm außerdem mehrere Veränderungen an dem Bauwerk vor. 1963/64 wurde die Kirche unter der Leitung des Architekten Fritz Waldherr in Dreisen gründlich instandgesetzt. Dabei erneuerte man alle Holzteile, mit Ausnahme des Orgelprospektes. Die Einteilung im Innern wurde gleichfalls nicht verändert. Die selten anzutreffende Anordnung von Orgel, Kanzel und Altar behielt man bei. Im Zuge der Reparaturen wurde 1964 die Orgel durch den Orgelbaumeister Paul Zimnol in Kaiserslautern restauriert und erweitert. Dabei war man bemüht, an dem wertvollen Instrument möglichst wenig zu verändern. Die Kirche hat eine Flächengröße von 208 Quadratmetern und verfügt über 310 Sitzplätze: 200 im Schiff, 70 auf der ersten Empore und 40 auf der Orgelempore.

Bis 1951 gehörte die protestantische Kirchengemeinde Enkenbach zum Pfarramt Alsenborn. Am 01. Dezember des genannten Jahres wurde ein Vikariat Alsenborn mit Sitz in Enkenbach eingerichtet. Dieses wurde am 01. Mai 1956 in das selbständige Vikariat Enkenbach umgewandelt, das die Orte Enkenbach und Mehlingen umfasste. Das Bestreben der Gemeindeglieder war nun darauf gerichtet, das Vikariat in eine Pfarrei umgewandelt zu sehen, zumal die Vikare häufig wechselten. 1960 ging der Wunsch der Enkenbacher, den ihre Vorväter schon in dem zitierten Antrag aus dem Jahr 1761 geäußert hatten, in Erfüllung. Auf Beschluss der Protestantischen Kirchenregierung der Pfalz ist Enkenbach ab 01. Januar 1960 eine Pfarrei mit Enkenbach als Mutter- und Mehlingen als Tochtergemeinde.

Es bleibt anzumerken, dass zwischen der protestantischen und der katholischen Kirchengemeinde ein gutes Einvernehmen besteht. Die Glocken beider Kirchen läuten bei jedem Sterbefall gemeinsam. Von beiden Konfessionen wird auch der Peters- oder Viehfeiertag am 22. Februar begangen, der an eine Viehseuche im Jahr 1776 erinnert.