Münchhofer Fels
Ort
Hochspeyer
Info-Adresse
Öffnungszeiten
Der Felsen ist frei zugänglich.
49.426512655869, 7.936695098877
In der Hochspeyerer Chronik wird der Münchhofer Fels als Ort geschichtlichen Interesses bezeichnet. Der Münchhofer Fels liegt tief im Walde versteckt und ist für waldunkundige Personen schwer zu entdecken.
Wer sich die Mühe macht und längs der alten Grenze zwischen dem Hochspeyerer und dem Frankensteiner Wald am Heutal emporsteigt und immer den mächtigen Grenzsteinen folgt, stößt neben dem Dunkelthal auf diesen sagenhaften Felsen . Von dem Münchhof, dessen Namen er trägt, liegt er eine knappe Stunde entfernt. Am bequemsten ist der Fels auf der 1930 erbauten Waldstraße, dem „Sträßchen", zu erreichen, das vom Hofe aus den steilen Meisenkopf emporzieht und auf dessen Gipfel die „Hohe Stras" überquert, die von Johanniskreuz über Amsohl und Mittel= eck herunterkommt. Ihr folgt man ostwärts über den hohen Kopf bis zur Grenze des einstigen Hochspeyerer Waldes, die zum Felsen hinabführt. Der mächtige Steinblock gehört zu den merkwürdigen Felsbildungen, wie sie der Pfälzerwald zahlreich, namentlich in der Südpfalz, aufweist. In seiner äußeren Form gleicht er einem Pilz, dessen Hut von einer dicken Felsplatte gebildet wird, die etwa 12 m Durchmesser hat. Sie bedeckt einen etwa 2 m breiten und 1,5 m hohen Hohlraum, der den ausgewitterten Felsstrunk fast ganz umringt und geeignet ist, einer größeren Anzahl Menschen Unterschlupf zu gewähren. Die von Menschenhand geschaffene Erdumwallung sowie die auf der Vorderseite der Felsplatte eingemeißelte Jahreszahl 1621 deuten auch darauf hin, dass der Fels diesem Zweck einmal gedient hat. Im Dorfe lebt noch die Erinnerung, dass im Dreißigjährigen Kriege die Bewohner des Münchhofes vor den Kriegshorden hier eine Zuflucht gesucht hätten. Dies scheint überhaupt die einzige Erinnerung an jenen furchtbaren Krieg zu sein, die sich im Gedächtnis der hiesigen Bewohner erhalten hat. Das ist jedoch nicht verwunderlich, weil fast die ganze damalige Bevölkerung ein Opfer jener Katastrophe wurde. Nur wenige Personen überstanden den Krieg und der neu zugewanderten Bevölkerung des wiedererstandenen Dorfes fehlten örtliche Erinnerungen an die Schrecken und Leiden seiner früheren Bewohner. Dass die im Kriege hier heimischen Menschen vor den durchziehenden Truppen öfters in den angrenzenden Wäldern Schutz gesucht hätten, bestätigen die verschiedenen Amtstagsberichte aus der Anfangszeit des Krieges. Für die Münchhöfer war der gegebene Fluchtbereich jene Gegend des nach ihnen benannten Felsens.
Die Bezeichnung „Münchhöfer Fels" ist jüngeren Datums, weil der Name Münchhof erst nach dem Dreißigjährigen Krieg in Gebrauch kam. 1673 findet sich im Amtstagsbericht zum ersten Male der Name Münchhof.
Quelle: Hochspeyer, die Geschichte eines Dorfes von Wilhelm Ludt