Info Kulturelles Erbe "Queichwiesen - Bewässerung" Bellheim
Ort
Bellheim
Info-Adresse
Öffnungszeiten
Ganzjährig frei zugänglich. Die Besichtigung lohnt vor allem im Juni-Juli-August, wenn um die hundert Störche auf der Jagd nach Kleingetier durch die Wiesen waten.
49.207608019773, 8.2655045769959
Die Queichwiesen werden mit dem Wasser des kleinen Queichflusses nachweislich schon seit dem 15. Jh. mit Hilfe von Kanälen und Wehren abschnittweise und kontrolliert zweimal im Jahr (Mai/ Jul.) nach einem Wässerplan flach geflutet. Das erhöht die Menge und Qualität des Heus, dass rechts und links der Queich als Viehfutter wächst.
Diese Form der Landwirtschaft war deutschlandweit bekannt, wird aber nur noch an wenigen Stellen praktiziert. Die Queichwiesenbewässerung wurde als in Deutschland größte Fläche dieser Art in Kooperation mit weiteren 6 europäischen Bewässerungssystemen Ende 2023 als Immaterielles kulturelles Erbe der Menschheit (UNESCO) anerkannt.
An verschiedenen Stellen in der Verbandsgemeinde, wie hier in Bellheim an der L540, an dem auch der Kraut- und Rüben-Radweg vorbei führt, bieten Informationsschilder Erklärungen zum jeweiligen Standort.
Die Kulturtechnik wirkt sich auch positiv auf Fauna und Flora aus. Kleine Amphibien und Reptilien finden gute Lebensbedingungen, was auch die Störche zu schätzen wissen, die seit den 90er Jahren alle Jahre in einer wachsenden Zahl in der Südpfalz ihre Jungen aufziehen. Es ist ein phantastisches Spektakel, wenn sie in großen Gruppen durch die Wiesen waten.