Herbtszeit ist Kürbiszeit
hofmarkt_zapf_1.jpg © Pfalz Touristik, Dominik Ketz

Die Pfalz hat das ganze Jahr über viel zu bieten, doch gerade im Herbst zeigt sie sich von ihrer schönsten Seite! Die Pfälzerinnen und Pfälzer sind in ihrem Element: Es ist Weinlese und in vielen Orten locken die letzten Weinfeste des Jahres Besucher an. Frische Herbstluft, buntes Laub und würzige Gerüche aus der Küche – was gibt es in dieser Jahreszeit kulinarisch zu entdecken und welche Pfälzer Weine passen dazu?

Klassiker entlang der Weinstraße: Zwiebelkuchen

Ein herzhafter Klassiker im Herbst ist der Pfälzer Zwiebelkuchen. Auf knusprigem Hefeteig und gewürzt mit Kümmel, wird er bei vielen Festen angeboten. Traditionell trinkt man dazu Federweißen, der mit seiner Restsüße und den Hefenoten die Würze des Kuchens ausgleicht. Doch auch ein fruchtiger, trockener oder halbtrockener Riesling passt hervorragend dazu – in der Pfalz gerne auch als Schorle. Für Burgunder-Fans ist ein mineralischer, fruchtbetonter Weißburgunder eine gute Wahl.

Riesling in der Herbstküche

Apropos Riesling: Die Pfälzer Leitrebsorte begleitet dank ihrer stilistischen Vielfalt viele Gerichte. In der kräftigeren Herbstküche kommen gereifte oder im Holzfass ausgebaute Varianten zum Einsatz. Die lebhafte Säure des Rieslings verlangt oft nach einem Gegenpart im Essen. Häufig ist das Fett, wie etwa beim traditionellen Pfälzer Saumagen. Im Herbst wird das deftige Gericht oft mit Kastanien verfeinert und zusammen mit cremigem Rahmsauerkraut serviert. Vor allem der kräutrig-würzige Riesling-Stil, der sich in Orten wie Deidesheim und Forst findet, harmoniert perfekt mit der deftigen Speise. Wer modernere Kombinationen ausprobieren möchte, kann zum Beispiel ein Kürbisrisotto mit einer guten Portion Parmesan ausprobieren oder verleiht dem Klassiker Käsespätzle mit Pfälzer Riesling etwas Pepp.

Saisonale Lieblinge: Kürbisse, Pilze und Kastanien

Kürbis ist im Herbst in vielen Varianten beliebt. Zu leichten Salaten mit Kürbis passt ein feiner Weißburgunder oder auch ein Muskateller, der mit dezenter Restsüße den süßlichen Kürbis aufgreift. Kürbisspalten aus dem Ofen, die Röstaromen mitbringen, harmonieren mit einem volleren Grauburgunder oder Chardonnay aus dem Holzfass. Bei der Kürbissuppe kommt es auf die Zubereitung an: Gradlinige, weiße Burgunder passen gut, wenn der Kürbis selbst im Vordergrund steht. Wird mit Ingwer und Kokos gespielt, ergänzt ein fruchtsüßer Gewürztraminer das Gericht wunderbar. Mit seiner milden Säure ist er auch zu cremigen Suppen wie Kastaniensuppe oder Schwarzwurzelsuppe ideal. Wer die blumigen Aromen des Traminers nicht mag, greift zu einem Grauburgunder.

Hochsaison für Pilzgerichte

Der Herbst ist auch die Zeit für Pilze – am besten frisch aus dem Pfälzer Wald. Ein eleganter Weißburgunder begleitet rahmige Pilzragouts mit Bandnudeln oder Spätzle. Pilzrisotto profitiert ebenfalls von der Frische des Burgunders, während ein säurebetonter Riesling hier zusätzliche Spannung bringt. Werden die Pilze angebraten oder geschmort, sollte auch der Wein kräftiger ausfallen. Zu Wildgerichten mit Pilzen passt ein leicht erdiger Spätburgunder hervorragend. Rotweine mit etwas Flaschenreife fügen sich aromatisch besonders gut ein. Je intensiver das Gericht, desto fülliger darf der Wein sein. Geschmortes Lamm mit dunkler Sauce verlangt nach kräftigen roten Cuvées. In der Pfalz haben Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah längst ihren Platz gefunden und bieten mit Holzeinsatz und Flaschenreife die nötige Tiefe für herbstliche Hauptgerichte.

 

Text: Janina Huber, Grape to Wine - Weinwissen & Moderation