St. Josef Kirche kath. im Ortsteil Alsenborn
Ort
Enkenbach-Alsenborn
Info-Adresse
49.48953444715, 7.9190469723526
Bischof Dr. Wetter bezeichnete die Kirchweihe als einen Tag der Freude und des Dankes. Dank gebühre allen, der Geistlichkeit, den Künstlern, Architekten, Handwerkern und Arbeitern und den Firmen und Spendern.
Man spräche oft von einem Gotteshaus. Ein Gotteshaus sei aber zugleich ein Haus der Menschen. Es stehe allen Menschen offen, zu stiller Einkehr und zu persönlichem Gebet in Freud und Leid. St. Josef habe wortlos und schweigend das erfüllt, was er als den Willen Gottes erkannte. Er sei ein Mann des lebendigen, im Alltag gelebten Glaubens gewesen. Heute gehe es um die innere Erneuerung der Kirche. St. Josef sollte ein ständiger Mahner an eine lebendige Gottesgemeinde sein, in der nicht allzu viel geredet und zerredet, sondern vielmehr im Dienst am Nächsten etwas getan werde.
Bei Schneetreiben waren zahlreiche Gläubige mit ihren protestantischen Brüdern und Schwestern unter Glockengeläut der protestantischen Pfarrkirche von der bisherigen Notkirche mit dem Bischof und den Fahnen der kirchlichen Vereine zu dem neuen Gotteshaus unter Vorantritt der katholischen Vereinskapelle Enkenbach (Leitung: Fritz Gundall) gezogen. Nach dem Umgehen und dem äußeren Besprengen der Kirche, das die eigentliche Weihandlung einleitete, pochte der Bischof an die Kirchentür, um von dem neuen Anwesen Besitz zu ergreifen. Der katholische Kirchenchor Alsenborn (Leitung: Dorothea Sprengart), der katholische Kirchenchor Enkenbach (Leitung: Josef Janson) und der protestantische Kirchenchor Alsenborn (Leitung: Gerhard Buch) umrahmten die Zeremonie, die zur Übertragung und Beisetzung der Reliquien und schließlich zur Konsekration der Kirche und des Altares führten. „Geheiligt und geweiht zu Ehren Gottes und zum Gedächtnis des Heiligen Josef“ sagte der Bischof.
Beim anschließenden Festgottesdienst in der überfüllten Kirche, die 290 Sitzplätze fasst, assistierten dem Bischof Domkapitular Josef Schwartz, Speyer, und Dekan Otto Mayer, Kaiserslautern. Zum Schluss, nach dem feierlichen Segen, erklang machtvoll das Tedeum.
Nach großen Anfangsschwierigkeiten konnte in der Nähe des Ortskerns ein Bauplatz erworben werden (durch Schenkung und Kauf). 1963 wurden die Vorentwürfe gemacht, 1966 erfolgte dann die endgültige Planung durch Oberbaurat a.D. Wilhelm Schulte und dessen Sohn Dipl.-Ing. Hubert Schulte; die örtliche Bauleitung übernahm Architekt Werner Urschel (Mehlingen). Die Anordnung der Baugruppe: Kirche, Jugendheim, Pfarrhaus war durch das verhältnismäßig schmale Grundstück, das nach Süden stark abfällt, bedingt. Die Kirche steht auf dem höchsten Punkt – nach vorne, an die Straße gezogen - , das zurückgeschobene Pfarrhaus ist mit der Kirche verbunden, zur Sakristei, zum Chor hin. Ebenerdig mit Kirche und Pfarrhaus liegt die Pfarrbibliothek. Durch die Hanglage konnten im Untergeschoß der Kirche ein Saal und drei Gruppenräume gewonnen werden.
Der Grundriss des Gotteshauses nähert sich dem Quadrat. Der Altarbezirk beherrscht den Raum; drei Bankblöcke mit 240 Sitzplätzen sind dem Altar zugeordnet. Das Bildhauerehepaar Kubach-Wilmsen (Ebernburg) hat das neue Alsenborner Gotteshaus mit biblischen Motiven künstlerisch gestaltet: den Grundstein mit Brot und Fisch, die Altarrückwand aus Betonguß mit Brotteilen in der Horizontalen und in der Vertikalen die zwölf Körbe (in denen die übriggebliebenen Stücklein gesammelt werden). Sinnigerweise wurde in diese Korbreihe, die jeweils auch Fenster bilden, der Tabernakel eingebaut, in dem das Brot bewahrt wird. Der Ambo trägt einen großen Anker als Symbol der Hoffnung: das Wort, das gleich dem Weizenkorn in den Boden fällt und darin fest verankert werden sollte. Auch die beiden Lichtfriese der Längswände sind von Kubach-Wilmsen gestaltet, ebenso die zwei dreiarmigen Leuchter mit Szenen aus dem Leben des hl. Josef, dem Patron der neuen Kirche.
Die Bauelemente der Kirche sind Beton und Holz. Die Faltdecke, mit nordischer Fichte verkleidet, fällt nach vorne ab, wird aber über dem Altar wieder hochgezogen. Der Fußboden wurde mit Treuchtlinger Marmor belegt. Auf einen Turm hat man mit Bedacht verzichtet und sich mit einem Glockenträger aus Holz begnügt. Dieser Glockenträger wurde an Ort und Stelle montiert und von einem 35 Meter hohen Spezialkran hochgezogen – eine Sache von Stunden. Das Dach der Kirche wie des Pfarrhauses ist mit schwarzen Schindeln verkleidet.