Keltischer Ringwall Heidenmauer

Die Mauer selbst bestand aus einem Holzgerüst, das aus senkrechten Pfosten und waagrechten Querbalken konstruiert und mörtellos mit Bruchsteinen verfüllt war, deren glatte Seiten die Außenwand bildeten. Die Zwischenräume waren weitgehend durch Sand geschlossen. Da die Holzteile bis auf geringe Reste verschwunden sind (daher wird der Fachbegriff „Pfostenschlitzmauer“ verwendet), kann nur indirekt über die Masse auf die Höhe der intakten Mauer geschlossen werden.

Der Ringwall besitzt eine Gesamtlänge von 2,5 km und schließt ein Areal von 26 ha ein. Vom nördlichsten Punkt bis zur südlichsten Ecke sind es ca. 700 m, von der westlichsten zur östlichsten Ecke ca. 600 m. Im Grundriss hat die Anlage die Gestalt eines Bogens mit zum Schuss gespannter Sehne. Der Bogen erstreckt sich von Westen über Norden nach Osten, die Sehne bildet eine nahezu rechtwinklige Spitze nach Süden. Wo im Osten am tiefsten Punkt der Anlage (260 m) Bogen und Sehne zusammenstoßen, befand sich ein gegen 7 m breites Tor mit ca. 9 m langer Torgasse, die heute noch zwei durch eine Steinreihe getrennte „Fahrbahnen“ aufweist. Es war vermutlich mit einem hölzernen Überbau versehen.

Reste von Gebrauchsgegenständen lassen auf eine flächenhafte Besiedlung schließen.
Reichhaltige Keramikfunde ermöglichen eine sehr genaue Datierung. Weiter wurden Hiebmesser aus Eisen gefunden sowie „Napoleonshüte“, pyramidenförmige Steine, die mit der Spitze nach unten in den Boden gesteckt wurden, um als Unterlage für das Mahlen von Korn zu dienen. Außerdem fanden sich Hinweise auf Milchwirtschaft und Eisenverhüttung.