Historische Bienwald-Apotheke

Am 16. Februar 1722 erteilte die pfalz-zweibrückische Regierung dem aus Neustadt stammenden Philipp Nikolaus Leuchsenring das Privileg, in Kandel eine Apotheke führen zu dürfen. Seit dieser Zeit wird in diesem Anwesen der Apothekerberuf ausgeübt. Leuchsenring war verheiratet mit Maria Katharina Jung, der Tochter des „Schwanenwirtes“, mit der er elf Kinder hatte. Das jüngste war Franz Michael Leuchsenring, der am 13. April 1746 in diesem Gebäude geboren wurde. Bekannt wurde dieser Kandeler Bub als Prinzenerzieher am Hof von Hessen-Darmstadt und Lehrer des späteren Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. Er verkehrte mit Goethe, Herder, Arnim, Lessing und weiteren Geistesgrößen. Einen Namen machte er sich auch als Herausgeber der weithin anerkannten Zeitschrift „Journale de Lecture“. Seine Mitarbeiter dabei waren unter anderem Diderot und Voltaire. In Paris, wohin er 1792 als Bewunderer der französischen Revolution ging und als Sprachlehrer seinen Lebensunterhalt verdiente, ist Leuchsenring im Jahre 1827 gestorben.