Gedenkstätte des Bellemer Heiners

Der Mundartdichter "Bellheimer Heiner" wurde am *20. September 1881 als 8. Kind eines Bellheimer Gastwirten und Krämers unter dem Namen August Heinrich geboren. Er ist einer der berühmtesten Söhne Bellheims.

Schon als junger Mann zieht es ihn in die weite Welt. Erst reist er innerhalb Deutschlands, der Schweiz und Frankreichs und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Ab 1904 geht er für 3 Jahre in die USA. Die Heimat hat er dabei nie vergessen.

1907 heuert er auf einem Schiff an und findet über Hawaii, Neuseeland und Australien zurück nach Deutschland. In Berlin macht er  eine Ausbildung zum Schauspieler. Im Anschluss hat er Auftritte auf verschiedenen Bühnen i(u.a. in USA).

In der Pfalz trifft er seine Frau Helene (von der Haardt). 1913 wird seine Tochter Margarete in Köln geboren.

Während des ersten Weltkriegs arbeitet er vorangig als Dolmetscher bei der Befragung von französisch- und englischsprachigen Kriegsgefangenen.

Nach dem Krieg beginnt er seine Karriere als Schriftsteller und bringt 1920 seinen ersten Gedichtsband in Mundart "Knepp und Schnitz" heraus.

1922 nennt ihn sein Freund Philipp Ernst Kiefer spaßig "Bellemer Heiner", sein Spitzname wird sein Pseudonym unter dem er noch 19 andere Gedichtbände sowie Bücher veröffentlicht. Er trifft sich mit anderen Pfälzer Schriftstellern*innen, darunter auch Lina Sommer und pflegt einen regen Austausch.

In der Zeit des Nationalsozialismus tritt er mit seiner Mundartdichtung deutschlandweit auf. Nach dem Krieg schreibt er unter dem Titel "Spätles" eine Kollumne in der Landauer Tageszeitung.

Auch wenn er mit seinem Lebenswandel ein Kind seiner Zeit ist, war seine Biografie für die Menschen aus der Pfalz doch ungewöhnlich. Bedingt durch seinen großen Erfolg und seine Berühmtheit ernennt ihn die Gemeinde Belldheim 1951 zum Ehrenbürger.

Er stirbt am 05.Mai 1965 und fand in seinem Heimatort seine letzte Ruhestätte.