Arme-Sünder-Brunnen-Anlage

Historischer Platz der Stadt Rodalben gegenüber den einstigen "Galgenwiesen" am Eingang des Lindersbachtals mit gemütlicher Sitzgruppe und dahinter liegendem, alten Stollen. Hier wurde der damalige "Arme-Sünder-Brunnen" neu errichtet. An diesem erhielten die im Mittelalter - teils wegen einfacher Vergehen wie Diebstahl aus Hunger - zum Tode Verurteilten noch einen letzten "Kühlen Trunk", bevor sie hingerichtet wurden. Ein aus alten Steinen neu gemauerter Torbogen mit einer darunter knienden, sich mit gesenktem Kopf in ihr trauriges Schicksal fügenden Figur stellt symbolisch das Eingangstor zur Stadt dar. Geschaffen wurde die Skulptur vom Rodalber Künstler Stephan Müller, dessen Atelier sich in der Pfarrstraße 20 (www.ateliermueller-rodalben.de) befindet. Er rückt damit einen solchen Missetäter in den Blickpunk, veranschaulicht ein unrühmliches Stück Geschichte und stellt gleichzeitig Bezüge zur Gegenwart her. Der mächtige Steinklotz, aus dem die Figur schließlich geschaffen wurde, stammt aus dem früheren Steinbruch am Hirschbrunnen zwischen Rodalben und Münchweiler an der Rodalb und wurde mittels gebohrter Spaltkeile heraus gebrochen. Mit Flex und Bohrer, bei den Feinheiten mit Hammer und Meißel, hat der Künstler den Stein dann bearbeitet. Im seinem Sinne spannt das Gesamtkunstwerk den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart. So prangert es ähnliche Missstände an, die in manchen Teilen der Welt auch heute noch gibt und ist als Mahnmal für die Wertschätzung von Recht und Gerechtigkeit anzusehen.

Die Geschichte des Platzes wird in der Gästeführung "Mit dem Nachtwächter durch Rodalben" von Anke Vogel näher erläutert (06331/62124 oder 0152-21664944, www.g-ig.de).

Kostenloses Parken ist auf dem Parkplatz gegenüber (Ecke Haupt-/Pirmasenser Straße) sowie an der Lindersbachstraße möglich.