Alexanderskirche
Ort
Zweibrücken
Info-Adresse
Öffnungszeiten
49.247148301813, 7.363807460466
Unter Herzog Alexander von Pfalz-Zweibrücken wurde zwischen 1493 und 1515 die Alexanderskirche in Zweibrücken errichtet. Sie diente als Begräbnisstätte für das herzogliche Haus.
Geschichte
Die protestantische Alexanderskirche befindet sich im Zentrum der Stadt Zweibrücken und wurde unter Herzog Alexander von Pfalz-Zweibrücken unter Leitung des Baumeisters Philipp Steinmetz zwischen 1493 und 1515 errichtet. In ihrem Original zählte sie zu den interessantesten spätgotischen Hallenkirchen in der Pfalz. Sie wurde zu Ehren der Mutter Gottes erbaut und diente als Begräbnisstätte für das herzogliche Haus. Der damalige Herzog Alexander verstarb 1514 und wurde als erster in der Kirche beigesetzt. Zunächst trug der Sakralbau den Namen "Neue Kirche". Erst rund 300 Jahre nach dem Todestag des Herzogs Alexander (1817) erhielt sie in Erinnerung an ihren Erbauer den Namen "Alexanderskirche".
Während der Reformationszeit wirkte Johannes Schwebel als Reformator in Zweibrücken. Durch ihn wurde die Alexanderskirche im Jahr 1533 lutherisch. Vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) blieb auch die Alexanderskirche nicht verschont. 1635/36 eroberten, plünderten und beschädigten kaiserliche Truppen die Kirche. Die Truppen gingen sogar soweit, dass sie die Überreste der Leichname im Innenraum herumwarfen und die kostbaren Grabbeigaben mitnahmen. Die Fürstengruft wurde nach dem Raub neu errichtet. Kurze Zeit später geriet die Stadt Zweibrücken erneut in kriegerische Auseinandersetzungen. 1676 eroberten die Truppen des Französischen Königs Ludwigs XIV. die Stadt, brachen erneut die Grabstätten auf und sprengten den Kirchturm. Dieser und das Kirchenschiff mussten daraufhin neu erbaut werden.
1945 wurde das Gotteshaus durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) fast vollständig zerstört. Die Kirche wurde nach Kriegsende neu und mit sehr vereinfachter Gestalt erschaffen.
Baubeschreibung
Das Kirchengebäude, so wie es heute betrachtet werden kann, entspricht nicht seiner ursprünglichen Gestalt im frühen 16. Jahrhundert. Die Alexanderskirche, welche heute eher einfach gestaltet ist, zählte in ihrem Original zu den interessantesten spätgotischen Hallenkirchen in der Pfalz. Bei der Neuerrichtung nach dem Zweiten Weltkrieg verzichteten die Architekten auf spätgotische Elemente.
Die Decke in Chor und Schiff wurde nicht mehr als Gewölbe, sondern als kassettierte Flachdecke errichtet. Auf den Sockel des einst sehr mächtigen Barockturms wurde ein neuzeitlicher Turm mit einem sehr hohen Spitzhelm aufgebaut. Farblich sind der originale Sockel und der neue Aufsatz des Turmes voneinander noch zu unterscheiden. Auf dem Walm (Dachfläche oberhalb der Giebelseite) befindet sich ein moderner, achtseitiger Dachreiter. Besonders zu erwähnenist, dass das fünfschiffige Kirchengebäude unter einem Dach zusammengefasst ist.
Der Kirchenbau weist Merkmale verschiedener anderer berühmter Sakralbauten auf. So waren beispielsweise die Vorhalle des Frankfurter Doms sowie der dreiseitige Chorschluss der Frankfurter Leonhardskirche Vorbild für die Alexanderskirche in Zweibrücken. Im Gegenzug diente die Alexanderskirche als Vorbild fü Kirchengebäude am Mittelrhein.
Der Alexandersplatz direkt vor der Kirche lädt zum Verweilen ein, beeindruckt durch seine Wasserinstallationen im Boden und bietet einen geeigneten Blick auf das Kirchengebäude.