Acht Uhr Läuten - Infotafel 9
Ort
Esthal
Info-Adresse
Öffnungszeiten
Die Audiotour ist ganzjährig begehbar.
49.3745, 7.97322
Wald ohne Herr: »Ist kein Dalberg da?«
Napoleon Bonaparte musste sich einmal mit dem Dalberg’schen Wald befassen. Nach der Französischen Revolution und der Besetzung
der Pfalz, war der Wald , östlich des Breitenbachs und damals im Besitz der Freiherren von Dalberg, als französisches Staatseigentum
eingezogen worden.
Herzog Emmerich Joseph von Dalberg (* 30. Mai 1773, † 27. April 1833) der letzte Herr über Esthal und dessen Wald, verdingte sich im diplomatischen Dienst Napoleons in Paris. Dem guten Verhältnis der beiden schreibt man zu, dass die Dalbergs 1806 Ihre Güter wieder
zurückbekamen.
Der Name »von Dalberg« hatte in Herrscherkreisen schon lange einen besonderen Stellenwert: Anlässlich der Kaiserkrönung von
Friedrich III beim Romzug 1452 soll ein Mitglied der Familie Dalberg auf der Engelsbrücke zum Ritter geschlagen worden sein. Seitdem
besaß die Familie das protokollarische Vorrecht, im Rahmen der Krönungszeremonie als erste zum Reichsritter geschlagen zu werden.
Aus diesem Recht des ersten Ritterschlags entwickelte sich die Redensart »Ist (k)ein Dalberg da?«. Die Verbundenheit Napoleons gegenüber dem Herzog von Dalberg soll den Franzosen erwogen haben, diese traditionelle Frage bei seiner Kaiserkrönung 1804 in Notre-Dame de Paris ebenfalls zu stellen.