Veranstaltung

Geißbockmarsch nach Deidesheim

Geißbockmarsch nach Deidesheim

Die Geschichte des Geißbockes ist fast so alt wie das über tausendjährige Lambrecht. Aus einer Urkunde von Kaiser Ruprecht aus dem Jahre 1404 geht hervor, dass St. Lambrecht das Weiderecht im Deidesheimer Wald zusteht. Dafür muss es alljährlich an Pfingsten einen gut gehörnten und gut beschaffenen Geißbock nach Deidesheim liefern. In früheren Zeiten lieferte der jüngste Lambrechter Bürger  den Tributbock Dienstag nach der Pfingst vor Sonnenaufgang an der Ortsgrenze von Deidesheim ab. Dafür erhielt der Bockführer von Deidesheim Wein und ein Käsebrot gereicht.

Dieses Brauchtum wird trotz einiger Streitigkeiten bis heute gepflegt. Seit 1977 wird der Geißbock am Pfingstdienstag vom jüngst getrauten Ehepaar Lambrechts nach Deidesheim geführt.

Dazu startet am Pfingstdienstag um 5:30 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Brücke in Lambrecht der Geißbockmarsch nach Deidesheim. Mehrere hundert Mitwanderer begleiten das Geißbockbrautpaar mit dem Tribut-Geißbock auf ihrem 14 Kilometer langen Marsch durch den Wald nach Deidesheim.

Am Waldrand oberhalb der Weinberge wird die Gruppe vom „fürstbischöflichen Waldhüter“ nebst einem Fähnlein „Stadtsoldaten“ begrüßt. Der Waldhüter verliest den Geleitbrief und kredenzt dem Lambrechter Ehepaar einen Schluck Deidesheimer Edelwein aus seinem Schlotterkrug. Anschließend führt der Weg mit sicherem Geleit zur Deidesheimer Stadtgrenze.

Pünktlich um 10 Uhr wird die Gruppe am südlichen Ortseingang vom Stadtbürgermeister und einer großen Anzahl Schaulustiger, in Empfang genommen. Gemeinsam ziehen dann alle zum Platz vor dem historischen Rathaus, auf dem sich das „Hohe Stadtgericht“ eingefunden hat. Nach der anschließenden Überprüfung seiner Tauglichkeit durch das Stadtgericht wird der Bock an Deidesheim übergeben.

Die traditionelle Versteigerung des Ziegenbocks findet  am Abend  auf der Rathaustreppe von Deidesheim öffentlich statt. Punkt 18.00 Uhr wird der Zuschlag erteilt