Kloster Hornbach

Knapp 1500 Menschen leben heute in Hornbach unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze. Hier lag einmal der geistige und kulturelle Mittelpunkt zwischen den Bischofsstädten Speyer, Straßburg, Metz und Trier. Zurück geht alles auf ein Benediktinerkloster, das Missionsbischof Pirminius im Jahr 742 gründete. In Hornbach endet auch der pfälzische Jakobsweg, der in Speyer beginnend auf zwei Routen hierher führt. Durch eine Sanierung und mit der Nutzung als Hotel Kloster Hornbach wurde ein kulturhistorisch bedeutendes Baudenkmal erhalten. Zwischen dem Haupthaus und dem ehemals linken Seitenschiff der Klosterbasilika entstand ein Zwischenbau, der seit 2002 das Museum „Historama“ beherbergt. Nach dem Museumsbesuch scheinen einem die alten Mauern im sehenswerten Klosterbezirk förmlich Geschichten zu „erzählen“.

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Hornbach
Hornbach © Pfalz.Touristik e.V.
Museum Historama
Museum Historama © Pfalz.Touristik e.V.

Beim Rundgang wird im Klostergarten die Erinnerung an einen weiteren berühmten Sohn der Stadt lebendig: Hieronymus Bock (1498 bis 1554). Er gilt als einer der Väter der modernen Botanik und Pharmazie. Im Kräutergarten gedeihen in gepflegten Beeten Küchen- und Heilkräuter. Hinzu kommt an historischer Stelle im alten Pfarrhaus in der Burgstraße eine umfassende Gesamtschau, die das Wirken des Gelehrten erschließt. Zurück zu Pirminius: In Hornbach hat man Pirminius 1957 eine Kapelle als Gedächtnisstätte gebaut. In ihr kann sein leeres Grab besucht werden. Unmittelbar daneben ragt die heutige evangelische Klosterkirche in den Himmel. Die Gesamtlänge der Kirche betrug über 70 Meter. Sie war damit größer als der Speyerer Dom zu jener Zeit, womit man wieder beim geschichtsträchtigen Boden in Hornbach wäre.

Forum Alte Post in Pirmasens

Drei große Torbögen, die an Triumphbögen erinnern, machen auf den ersten Blick deutlich: Hier steht ein bedeutendes Gebäude mit großer Geschichte. Die Fassade des Forum Alte Post am Joseph-Krekeler-Platz präsentiert sich insgesamt als ausgesprochen prunkvoll. Die große Anzahl an Firmen, vor allem in der Schuhindustrie, führte in Pirmasens in der Gründerzeit zu einem hohen Paketaufkommen. Rund 200 Besucherinnen und Besucher können hier Konzerte, Theateraufführungen oder Ausstellungen erleben. Auch sonst ist das Forum Alte Post so etwas wie die Schatzkiste von Pirmasens: Da ist zum einen die Heinrich-Bürkel-Galerie und zum anderen das Hugo-Ball-Kabinett, die zwei bekannte Söhne der Stadt mit Dauerausstellungen ehren. Zudem gibt es Wechselausstellungen anderer Künstler.

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Forum Alte Post
Forum Alte Post © Pfalz.Touristik e.V.
Strecktalpark Pirmasens
Strecktalpark Pirmasens © Pfalz.Touristik e.V.

Hugo Ball, 1886 in Pirmasens geboren, ist einer der Begründer des Dadaismus. In drei Räumen werden auf rund 180 Quadratmetern Lebensstationen des Lautgedicht-Pioniers Ball dargestellt. Auch der 1802 geborene Heinrich Bürkel hat Spuren hinterlassen. Werke des Genremalers, die in der Romantik entstanden, prägen bis heute Vorstellungen von der künstlerischen Auffassung der Landschaft. Diese lässt sich nach einem nicht einmal zehnminütigen Spaziergang im Strecktalpark erleben. Direkt ans Stadtzentrum angrenzend bietet der knapp 15 Hektar große Landschaftspark bei abwechslungsreichen Spaziergängen Raum zum Durchatmen. Hier sorgen auch eine Reihe von Experimentierstationen für zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten. Es handelt sich um Außenexponate des Science Centers Dynamikum. Das Mitmach-Museum selbst, direkt am Park gelegen, macht Phänomene aus Natur und Technik erlebbar. 

Barfußpfad Ludwigswinkel

Auf dem Barfußpfad in der Talaue von Ludwigswinkel entspannen Körper und Geist. Nach dem 1,6 Kilometer langen Rundkurs fühlen sich die Füße befreit wie nie an. Wer darauf achtet, merkt schnell, dass die Fußsohlen ganz unterschiedliche Reize wahrnehmen und an den restlichen Körper weitersenden können. Der Barfußpfad in Ludwigswinkel beginnt mit weichem Waldboden, führt dann über Rindenmulch zu einem Sandbett. Weiter geht es auf dem Rundholzsteg. Die folgende Schotterstrecke ist ein prickelndes Erlebnis. Jetzt kommen der Sumpfgraben, der Sand im Bachbett, die Wiese und zum Abschluss geht es noch einmal ins kühle Nass. Auf den Natursteinen im Bach ist Gleichgewicht gefragt und im Kneippbecken der Storchen-Gang. Der Geruchs- und Geschmackssinn kann wiederum an den vier Kräuterbeeten entlang der Strecke gestärkt werden.

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Ludwigswinkel
Ludwigswinkel © Pfalz.Touristik e.V.
Infotafel am Barfußpfad in Ludwigswinkel
Infotafel am Barfußpfad in Ludwigswinkel © Pfalz.Touristik e.V.

Praktisch für Familien mit ganz kleinen Kindern: Der Kinderwagen oder der Buggy wird auf dem Gras neben dem Barfußpfad mit geschoben. Richtig austoben können sich Kinder auf dem Spielplatz mit vielen Klettermöglichkeiten, Schaukeln und Seilrutsche. Noch mehr Wissenswertes über die artenreiche Wiesen-Landschaft und das Beweidungskonzept mit Schafen und Ziegen erfahren Besucher an den Infotafeln nahe des Barfußpfad-Eingangs.

Deutsches Schuhmuseum Hauenstein

Hauenstein war nach dem Zweiten Weltkrieg mit etwa 35 Firmen zum größten deutschen Schuhdorf geworden. Auch wenn viele Fabriken inzwischen verschwunden sind, so spielen Schuhe heute hier nach wie vor eine große Rolle. Da ist zum einen das Deutsche Schuhmuseum. Hier ist auf drei Etagen ein Spaziergang durch vergangene Zeiten möglich, in dem viel Interessantes über das Handwerk der Schuhmacher der Fabrikarbeiter in früheren Zeiten zu erfahren ist. Und: Im Pfälzischen Sportmuseum, das im selben Gebäude untergebracht ist, gibt es zusätzliche Anknüpfungspunkte zum Thema Schuhe. Das Schuhmuseum selbst präsentiert mit mehr als 3.500 Paar Schuhen aus zwei Jahrtausenden die größte private Schuhsammlung Europas. Auch der mit 7,14 Metern Länge, 2,55 Meter Breite und 4,20 Meter Höhe größte Schuh der Welt hat hier seine Heimat.

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Deutsches Schuhmuseum
Deutsches Schuhmuseum © Pfalz.Touristik e.V.
Sneaker 1886 der Fa. Seibel im Erlebnis- und Besucherzentrum Hauenstein
Sneaker 1886 der Fa. Seibel im Erlebnis- und Besucherzentrum Hauenstein © Pfalz.Touristik e.V.

Ein anderer Spaziergang führt über die Deutsche Schuhmeile Hauenstein. Hier, in zahlreichen Shops und Stores, schlägt das Herz von Schuhfans sofort höher. „Staunen. Erleben. Mitmachen.“ lautet nicht zuletzt das Motto bei einem ganz besonderen Spaziergang, der im Erlebnis- und Besucherzentrum der Schuhfabrik Josef Seibel durch die Live-Produktion führt. An einem Konfigurator kann man sich sogar seinen eignen Sneaker gestalten. Wer größeren Bewegungsdrang verspürt oder gleich ein paar Tage in Hauenstein verbringt, der findet hier insgesamt sieben Premiumwanderwege. Einer davon ist der gut 15 Kilometer lange „Hauensteiner Schusterpfad“. Er führt abwechslungsreich einmal ganz um das Schuhdorf herum. Viele Aussichtspunkte eröffnen grandiose Ausblicke auf den Ort und die Südwestpfalz. 

Burgen im Elmsteiner Tal

Den Drei-Burgen-Weg, der auf einer gut sieben Kilometer langen Runde die Burgruinen Erfenstein, Breitenstein und die Burg Spangenberg miteinander verbindet, biete ein paar knackige Anstiege, belohnt aber die Anstrengungen immer wieder mit faszinierenden Ausblicken. Neben der Burgentour gibt es hier eine ganze Reihe weiterer Themenwege, mit denen nicht nur der Pfälzerwald erlebt, sondern gleichzeitig auch in die Geschichte eingetaucht werden kann. Zwei Beispiele: Der Weg „Aussichten der Tuchmacher“ bei Lambrecht oder der Trifterlebnispfad in Elmstein. In einer Audiotour und auf Schautafeln längs des Weges wird erläutert, wie das ausgeklügelte System der Holztrift funktionierte. Übrigens: Über den „Pfälzer Hüttensteig“, der die Fernwanderwege „Pfälzer Waldpfad“ und „Pfälzer Weinsteig“ miteinander verbindet, kann man von hier auch zu Mehrtagestouren aufbrechen.

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Burg Spangenberg
Burg Spangenberg © Pfalz.Touristik e.V.
Ausblick von der Burg Spangenberg ins Elmsteiner Tal
Ausblick von der Burg Spangenberg ins Elmsteiner Tal © Pfalz.Touristik e.V.

Zurück auf den Drei-Burgen-Weg: Zunächst geht es zur Ruine Erfenstein. Als Gründer gelten die Leininger Grafen. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Burg Spangenberg. Zunächst geht es weiter zur Ruine Breitenstein. Sie war eine der für den Pfälzerwald typischen Felsenburgen, in denen Sandsteinfelsen durch Aushöhlen von Felsenkammern oder das Herausschlagen von Treppen beim Bau der Burgen zu deren Bestandteil wurden. Zum Schluss lockt als Höhepunkt die Burg Spangenberg. Sie liegt auf einem Felssporn und gilt als markantes Wahrzeichen des Tales. Die Burggründung soll im Jahr 1100 gewesen sein, wobei dies umstritten ist. Nicht zuletzt deshalb hält sich eine weitere geheimnisumrankte Sage bis heute. All diese Geschichten und der abwechslungsreiche Pfälzerwald machen die Burgenrunde zu einer sagenhaften Tour im wahrsten Sinne des Wortes.

Vogelwoog Kaiserslautern

Wenn man für knapp vier Kilometer etwa zwei bis drei Stunden Zeit einplanen soll, ist klar, dass es unterwegs viel zu entdecken geben muss. Der Walderlebnispfad „Fuchsfährte“, den das Forstamt Kaiserslautern initiiert hat, beginnt und endet am Waldspielplatz „Fuchsbau“ am Vogelwoog in Kaiserslautern. Der Stausee im Hammerbachtal am nördlichen Stadtrand ist Teil des Naturschutzgebietes Vogelwoog-Schmalzwoog und gilt neben dem Blechhammerweiher als einziges noch existierendes Gewässer aus einem mittelalterlichen Woog-System. 18 Stationen machen es möglich, den Wald bewusst zu erleben. Es geht darum Natur hautnah zu fühlen, Wald in ungewohnter Weise zu hören oder Geschöpfe der Natur zu entdecken.

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Walderlebnispfad "Fuchsfährte"
Walderlebnispfad "Fuchsfährte" © Pfalz.Touristik e.V.
Vogelwoog
Vogelwoog © Pfalz.Touristik e.V.

Markiert ist der Rundweg mit einem weißen Fuchs, der im laubholzreichen Kaiserslauterer Reichswald den Weg weist. Der Walderlebnispfad ist vor allem für Familien mit Kindern, für Kindergärten und Schulklassen konzipiert. Übrigens: Da unterwegs auch eine nasse Überraschung wartet, sollte ein Handtuch mitgenommen werden. Der Wald, durch den der Pfad führt, beeinflusst das Kleinklima der Stadt durch Abkühlung, dient aber auch der Holzwirtschaft und ist gleichzeitig Lebensraum für Tiere. Entdeckungen auf dem Erlebnispfad üben eben eine ganz besondere Faszination aus.

Fritz-Walter-Museum

Für Fußballfans ist seit 2011 das Fritz-Walter-Museum ein Ort, um Fußballtradition hautnah zu erleben und in vielen Erinnerungen zu schwelgen. Lebendig und spannend werden hier über 100 Jahre des pfälzischen Traditionsvereins 1.FCK dokumentiert. Untergebracht ist die FCK-Geschichte auf einer rund 900 Quadratmetern großen Fläche in der Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions. Dort setzte man dem Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus Lautern zu seinem 100. Geburtstag mit der Sonderausstellung „Das Wunder von Kaiserslautern“ ein ganz besonderes Denkmal. Unabhängig davon spielt „der Fritz“ aber selbstverständlich immer eine tragende Rolle im Museum. Als besonderer Höhepunkt gilt Fritz Walters „Schaltzentrale“: sein Schreibtisch, von dem aus er alle seine Termine organisierte.

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Fritz-Walter-Museum
Fritz-Walter-Museum © Pfalz.Touristik e.V.
Fritz-Walter-Stadion
Fritz-Walter-Stadion © Pfalz.Touristik e.V.

Neben dem Fritz-Walter-Schwerpunkt werden natürlich weitere wichtige Ereignisse und Bereiche des 1. FCK im Museum präsentiert. Je ein durchlaufender Zeitstrahl zeigen die Vereinsgeschichte und die Fangeschichte auf. So wird das Museum nicht nur zu einem Ort der Erinnerung, sondern auch zu einem der Identifikation. Und diese ist bekanntlich riesig, weshalb der FCK als erstes Fußballmuseum von Anfang an Fans und Besucher in den Entstehungsprozess mit eingebunden hat. Nicht zuletzt macht der Name des Vereins, der zusammen mit FCK-Größen wie Norbert Thines, Horst Eckel oder Ottmar Walter oder eng dem Verein verbundenen Ehefrauen von Spielern wie Sybille Pirrung und Annemarie Liebrich dafür sorgte, dass das Museum auf den Weg gebracht werden konnte, deutlich, um was es auf dem Betzenberg geht: „Initiative Leidenschaft FCK – Fritz-Walter-Museum Kaiserslautern e.V.“.

Villenviertel Kaiserslautern

Zwischen dem 84 Meter hohen Rathaus, einem der Wahrzeichen Kaiserslauterns, und dem Pfalztheater präsentiert sich die westpfälzische Stadt von einer überraschenden Seite. Die 1892 erbaute Villa Munzinger, das Heim einer Brauerbesitzerin wurde von einem der angesagtesten Architekten jener Zeit entworfen. Ludwig Ritter von Stempel „verordnete“ dem zweigeschossigen Bau an der Fassade reichen Schmuck aus Sandstein. Wer sich mit Evelyn Weiß auf die Villentour „Lauterer Kleinode – unbekannte Denkmalzone“ macht, erfährt viel Wissenswertes über die Geschichte der Stadt und die Architektur. Da Kaiserslautern im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zu über 60 Prozent zerstört wurde, prägen Nachkriegsbauten das heutige Stadtbild. Der Spaziergang erschließt also ein Lautern, das man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. So überrascht die Villa Jänisch mit einem ins Haus integrierten Wintergarten. 

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Pfalzgalerie Kaiserslautern
Pfalzgalerie Kaiserslautern © Pfalz.Touristik e.V.
Villenviertel in Kaiserslautern
Villenviertel in Kaiserslautern © Pfalz.Touristik e.V.

Dies gilt auch für die Pfalzgalerie, die 1875 als Gewerbemuseum für Handwerk und Industrie erbaut wurde. Heute hat die Gemäldegalerie einen Schwerpunkt mit modernen Ausstellungen. Ein weiteres prägendes Bauwerk ist die Königlich-Bayerische Industrieschule, die später in eine Oberrealschule umgewandelt wurde. Der Rückweg in die Innenstadt führt über den St.-Martins-Platz, der den Eingang zur Altstadt darstellt. Zu bewundern sind schmucke Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Lohnend ist zudem der Besuch der gotischen Kirche St. Martin, der zweitältesten Kirche in Kaiserslautern. Nach einer Stärkung in einem der Restaurants und Cafés lockt ein weiterer Höhepunkt: die Villa Kröckel. Das denkmalgeschützte Gebäude liegt gegenüber vom Stadtpark.