Dort, wo regelmäßig die Deutsche Weinkönigin gekrönt wird, treffen sich auch jährlich die Besten der Weinbranche in der Pfalz: im Saalbau zu Neustadt. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz lud zur Prämierungsfeier ein, und zahlreiche Gäste nahmen die Einladung gerne an. Vor großem Publikum wurden die erfolgreichsten Betriebe bei der Landesweinprämierung für Wein und Sekt ausgezeichnet. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Ökonomierat Norbert Schindler, und Dr. Volker Wissing, rheinland-pfälzischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, nahmen die Ehrungen vor. Mit der Verleihung der Staatsehrenpreise endete das Prämierungsjahr 2018/19.

Landesweit wurden von 1.208 Betrieben 17.064 Erzeugnisse zur Prämierung angestellt. Dabei vergab die Landwirtschaftskammer 4.698 Goldene Kammerpreismünzen. Nach dem Rennen um Gold, Silber, oder Bronze durften sich die erfolgreichsten Erzeuger aus dem zweitgrößten deutschen Anbaugebiet, der Pfalz, nun über die höchste Form der Auszeichnung im Prämierungswettbewerb freuen.

Die Pfälzer können wieder einmal auf eine sehr gute Bilanz verweisen: 3 Große Staatsehrenpreise, 20 Staatsehrenpreise und 15 Ehrenpreise nahmen die Winzerinnen und Winzern stolz entgegen.

„Wir können zu Recht stolz sein auf die hohe Qualität der Weine und Sekte aus Rheinland-Pfalz“, betonte Kammerpräsident Norbert Schindler in seiner Ansprache. „Der Verbraucher weiß: Die Kammerpreismünze auf der Flasche signalisiert objektiv geprüfte Qualität.“ Für das kommende Prämierungsjahr kündigte Ökonomierat Schindler außerdem die Einführung eines neuen Staatsehrenpreises für Sekt an: „Winzersekte gehören schon lange zum festen Portfolio unserer Weinerzeuger, die rund ein Prozent der durchschnittlichen Mostmenge versekten. Der Markt ist in Bewegung, und auch international steigt die Nachfrage nach Schaumweinen. Mit dem neuen Staatsehrenpreis wollen wir für die handwerklich erzeugten Sekte eine größere Aufmerksamkeit erreichen.“ Bei vielen Betrieben mit oft sehr hohen Qualitäten bilde Sekt mittlerweile eine wichtige Säule der Vermarktung. Staatsminister Dr. Volker Wissing freue sich schon jetzt, im nächsten Jahr die ersten Staatsehrenpreise für Sekt zu überreichen.

Dieser nannte es denn auch eine „im wahrsten Sinne prickelnde Idee der Landwirtschaftskammer, die Prämierung nun auch auf Sekt auszuweiten“. Die Herstellung von Wein und Sekt habe viel mit Emotion und Inspiration zu tun, betonte Minister Wissing: „Vor allem gutes Handwerk und nachhaltiges Arbeiten führen am Ende zum Erfolg. Im Mittelpunkt der diesjährigen Prämierung stehen Weißweine des Jahrgangs 2018, der als ,Jahrhundertjahrgang‘ gilt – sowohl in puncto Menge als auch in qualitativer Hinsicht.“ Der aktuelle Jahrgang 2019 habe die Winzerinnen und Winzer vor neue Herausforderungen gestellt: „Die Trockenheit hat sich fortgesetzt, und der Regen im September zwang zu einer sehr zügigen Lese“, erinnerte Dr. Volker Wissing an den vergangenen Herbst. Umso mehr freue er sich, dass sich die Winzerinnen und Winzer diesem bedeutenden Wettbewerb stellten. „Die Weinprämierung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist der qualitative Leistungsvergleich rheinland-pfälzischer Weine.“

Für besondere Leistungen bei der Landesprämierung für Wein und Sekt 2019 wurden ausgezeichnet:

Große Staatsehrenpreise

  • Weingut Stefan Schwab, Maikammer
  • Weingut Thomas Steigelmann, Neustadt an der Weinstraße
  • Forster Winzerverein eG, Forst an der Weinstraße

Staatsehrenpreise

  • Weingut Karl Pfaffmann Erben, Walsheim
  • Weingut Thorsten Krieger, Rhodt unter Rietburg
  • Weingut Vinification Ludwigshöhe – Stephan Schneider, Edenkoben
  • Weingut Hartmann – Gudrun und Christian Hartmann GbR, Kirrweiler (Pfalz)
  • Weingut Markus Schwaab, Kirrweiler (Pfalz)
  • Weingut Alfons Hormuth – Inh. Andreas Hormuth, Sankt Martin
  • Weingut Alfons Ziegler – Michael Ziegler, Sankt Martin
  • Wein- und Sekthaus Schreieck Maikammer – Volker und Bernd Schreieck, Maikammer
  • Weingut August Ziegler KG, Maikammer
  • Weingut Friedrich, Neustadt an der Weinstraße
  • Weingut Georg Naegele, Neustadt an der Weinstraße
  • Weingut Schäfer GbR – Axel und Frank Schäfer, Neustadt an der Weinstraße
  • Weingut Julius Ferd. Kimich, Deidesheim
  • Wachtenburg Winzer eG, Wachenheim an der Weinstraße
  • Weingut Darting, Bad Dürkheim
  • Weingut Karl Wegner, Bad Dürkheim
  • Weingut Bärenhof – Jürgen Bähr, Bad Dürkheim
  • Weingut Wolf, Bad Dürkheim
  • Winzergenossenschaft Herxheim am Berg eG, Herxheim am Berg
  • Weingut Pfleger-Karr, Weisenheim am Berg

Ehrenpreis des Bezirksverbandes Pfalz
Weingut Gries GbR – Gerhard, Waltraud und Thomas Gries, Rhodt unter Rietburg

Ehrenpreis des Landkreises Südliche Weinstraße
Weingut Gilda Moll – Robert und Jürgen Moll, Sankt Martin

Ehrenpreis des Landkreises Bad Dürkheim
Weingut Mesel GbR, Bad Dürkheim

Ehrenpreis des Landkreises Germersheim
Weingut Spieß GbR – Wilfried und Adrian Spieß, Weingarten (Pfalz)

Ehrenpreis der Stadt Neustadt an der Weinstraße
Staatsweingut mit Johannitergut – DLR Rheinpfalz, Neustadt an der Weinstraße

Ehrenpreis der Stadt Landau in der Pfalz
Weingut Philipp und Ben Rothmeier, Landau in der Pfalz

Ehrenpreis des Weinbauverbandes Pfalz im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
Weingut Sonnenhof – Karl Schäfer und Söhne GbR, Bockenheim an der Weinstraße

Ehrenpreis des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e.V.
Winzer eG Herrenberg-Honigsäckel, Bad Dürkheim

Ehrenpreis des Verbandes der Weingüter und Weinkellereien Pfalz e.V.
Herrengut St. Martin – Stephan Schneider, Sankt Martin

Ehrenpreis der Handwerkskammer der Pfalz
Weingut Helmut Schreieck – Michael Schreieck

Ehrenpreis der Pfalzwein e.V.
Bioland Weingut Neuspergerhof – Jochen Gradolph, Rohrbach

Ehrenpreis der LandFrauen Rheinland-Pfalz
Weingut Herbert Koob und Sohn, Erpolzheim

Ehrenpreis der Weinbruderschaft der Pfalz
Wein- und Sektgut Wilhelmshof, Siebeldingen

Ehrenpreis des Vereins der Absolventen Weinbau Neustadt
Weingut Fitz-Schneider – Erna und Ludwig Schneider, Edenkoben

Ehrenpreis des Forum Pfalz e.V.
Weingut Eugen Müller, Forst an der Weinstraße

 

 Hintergrundinformation:

Was sind Ehren- und Staatsehrenpreise?
Ehren- und Staatsehrenpreise beziehen sich nicht auf einen bestimmten Wein oder Sekt, sondern auf die durchgehend hohe Qualität eines Erzeugers, also eines Weingutes, einer Kellerei oder Erzeugergemeinschaft. Sie stellen damit eine Auszeichnung des Betriebes dar.

Staatsehrenpreise stiftet das Land Rheinland-Pfalz. Ihre Anzahl richtet sich nach der Zahl der in den Regionen Rheinhessen, Pfalz und Rheinland-Nassau im Jahresverlauf vergebenen Auszeichnungen der Landesprämierung, also den Kammerpreismünzen in Gold, Silber und Bronze. Pro 250 Kammerpreismünzen in der Pfalz wird ein Staatsehrenpreis vergeben.
Einen Staa
tsehrenpreis erhält ein Betrieb, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt: Zum einen muss der Betrieb eine Mindestanzahl von Weinen bei der Landesprämierung anstellen. Diese Mindestanzahl ist abhängig von der bewirtschafteten Rebfläche des Betriebes. Je größer ein Betrieb ist, desto mehr Weine und/oder Sekte hat er anzustellen. Außerdem wird berücksichtigt, dass eine Mindestmenge bezogen auf seine Erntemeldung – hier der Durchschnitt aus den vergangenen drei Jahren –   angestellt wird. Sind diese beiden Kriterien erfüllt, so entscheidet der Punktedurchschnitt der höchstbewerteten Anstellungen. Die Anzahl der zur Berechnung herangezogenen Anstellungen richtet sich nach dem Erreichen der oben genannten Mindestmenge.
 Eine goldene Kammerpreismünze erhält ein Wein oder Sekt, der zwischen 4,5 und 5 Punkte bewertet wird, Silber wird bei 4 bis 4,49 Punkten und Bronze bei 3,5 bis 3,99 Punkten vergeben. Die genauen Kriterien sind in den Bestimmungen der Landesprämierung festgelegt.

Den Großen Staatsehrenpreis, die höchste Auszeichnung des Landes, erhält ein Betrieb, der innerhalb von zehn Jahren zum fünften Mal mit einem Staatsehrenpreis ausgezeichnet wurde. Werden die Bedingungen erneut erfüllt, kann der Betrieb wieder zu dieser seltenen Ehrung gelangen.

Ehrenpreise stiften Landkreise und kreisfreie Städte sowie regionale Spitzenverbände der Weinwirtschaft. Ehrenpreise erhalten die Betriebe, deren Punktedurchschnitt knapp unter dem der Erzeuger, die einen Staatsehrenpreis erhalten, liegt. Die Betriebe müssen zudem in das Profil des jeweiligen Stifters passen. So kann beispielsweise den Ehrenpreis der Stadt Landau nur ein Betrieb erhalten, der dort ansässig ist.
Die strengen Kriterien der Bestimmungen zur Landesprämierung begrenzen die Zahl der Ehrenpreise und legen die Voraussetzungen, die von Stiftern und Ehrenpreisträgern zu erfüllen sind, exakt fest.