Loblochstein - Lindenberg (Pfalz)

Der Loblochstein - Zum Gedenken an Walderwerb

Die Geschichte des "Loblochstein" geht auf die ehemals selbstständige Gemeinde Lobloch zurück. Denen erstmals 1217 urkundlich bezeugte Gemarkung lag eingekeilt zweischen den Nachbargemarkungen von Gimmeldingen und Mußbach. Nur ausgestattet mit einem Leserecht für loses Holz im Gimmeldinger sowie dem Mußbacher Wald, hatt der Ort selbst keinen Zugriff auf vollwertigen eigenen Wald, was für die Wein anbauenden Gemeinde aber unentbehrlich war. Dies trug zu zunehmender Verarmung bei, so dasß Lobloch gegen 1750 zur ärmsten Gemeinde in Kurpfalz herabgesunken war. 

Weshalb im Jahr 1750 der Kurfürst den Zusammenschluss mit der Gemeinde Gimmeldingen verordnete. Die dabei aufgekommenen Hoffnungen Loblochs auf Besserungen zerschlugen sich jedoch. Gimmeldingen verweigerte den Loblochern weiterhin seinen Wald bezüglich stehenden Holzes wie ebenso, daß die Loblocher ihre Kinder in Gimmeldingen zur Schule schicken, noch dort ihre Toten beerdigen durften. So mussten die Loblocher für den Schulbesuch und Bestattungen weiterhin nach Mußbach ausweichen. Damit blieben die Loblocher Bürger zweiter Klasse, bis dann die Aussicht auf eigenen Waldbesitz ihren sozialen Aufstieg in die bürgerliche Gleichstellung einleiten sollte. 

Im Zusammenspiel all ihren Mutes und Dank großzügiger Spenden ergriffen die Loblocher 1840 die Gelegenheit dazu und erwarben einen in "allerhöchster Huld und Gnade" von König Ludwig I. angebotenen Staatswaldstreifen. In dessen Ausdehnung von siner südlichen Spitze, die etwa der Loblochstein markiert, bis zur Deidesheimer Grenze im Norden, im Westen zunächst an der Gemarkung des ehemaligen Grevenhausens (heute Lambrecht) entlang bis zum Loogfels "Nonnenbrunz" und danach an der nach Norden ziehenden Deideseheimer Grenze weier und mit seiner Ostgrenze die Waldabteilungen "Dörrentaler Kopf", "Joppenholz" und "Hasengarten" östlich tangierend, entsprach dieser von Lobloch erworbene Staatswaldstreifen exakt einem ehemaligen Besitz des Hirschhorner Adelsgeschlechts, als Teil dessen speyerischen Lehens an der ehemaligen Lindenburg. 

Zum Gedenken an diesen Walderwerb ließen die Loblocher dann 1841 den sehenswerten Loblochstein setzen, versehen mit der Inschrift:

"Seiner Majestät / DEM KÖNIG LUDWIG I. / VON BAIERN / Pfalzgraf bei Rhein / DEM / GERECHTEN / und / BEHARRLICHEN/ DIE / dankbare Gemeinde / LOBLOCH / MDCCCXLI".

Seine Majestät zählte dann auch zu den ersten, welche dem Gedenksteinihre Aufmerksamkeit schenkten, als ihn junge Loblocher bei einer Vorbeifahrt mit dem Sechsspänner auf der Landstraße anhielten und untertänigst und förmlichst darum ersuchten. Worauf Durchlaucht erfreut geantwortet haben soll. "So habt ihr gesetzt"

Ursprünglich sollte ien "Löwe mit Kugel" den Kopf des Loblochsteins bekrönen, was die bayrische Regierung jedoch ablehnte. So erhielt er einen geschwungenen Aufsatz auf einer 3,6m hohen und 1m breiten Stehle, was ihn als historisches Kleinod im Wald nicht minder sehenswert macht. 

Quelle: Lindenberg Pfalz - Eine Sammlung (1998), Herausgeber: Gemeinde Lindenberg, Druck: Edeldruck-Talpost, Lambrecht (Pfalz)